Mikroaggressionen sind oft in impliziten Vorurteilen und Stereotypen verwurzelt, die Individuen über marginalisierte Gruppen halten. Verschiedene psychologische Faktoren können diese Vorurteile beeinflussen, einschließlich Sozialisation, Mediendarstellungen und persönliche Erfahrungen.
Die Tendenz, Individuen basierend auf ihrer Gruppenmitgliedschaft zu kategorisieren und Stereotype zu kategorisieren, ist ein natürlicher kognitiver Prozess, der uns hilft, durch die Welt zu navigieren. Es kann aber auch zu Vorurteilen führen. Zum Beispiel könnte ein Individuum davon ausgehen, dass eine Person einer bestimmten Rasse aufgrund von Stereotypen, die sie verinnerlicht haben, weniger intelligent oder weniger kompetent ist. Stereotypisierung bedeutet, jemanden in erster Linie als Mitglied einer Gruppe im Gegensatz zu einem Individuum zu sehen und anzunehmen, dass die Person alle sozialen, kulturellen und verhaltensbezogenen Merkmale mit anderen in dieser Gruppe teilt. Stereotype-Bedrohung tritt in Bezug auf Rassenidentität, Geschlecht, Sexualität, Alter, Behinderung und sogar Ethnizität und Religion auf.
Ein weiterer psychologischer Faktor, der zu Mikroaggressionen beitragen kann, ist die „Ingroup Bias“, die sich auf die Tendenz bezieht, sich gegenüber Mitgliedern der Gruppe zu bevorzugen und sich positiv zu fühlen. Diese Voreingenommenheit kann dazu führen, dass Individuen negative Annahmen über Individuen aus verschiedenen Gruppen machen und sie misshandeln.
Sozialisation spielt auch eine Rolle bei der Entwicklung von Mikroaggressionen. Die Menschen werden oft in bestimmten Einstellungen und Überzeugungen über marginalisierte Gruppen durch ihre Familien, Gleichaltrigen und breiteren kulturellen Botschaften sozialisiert. Zum Beispiel kann jemand, der in einer Familie aufwächst, die abfällige Kommentare über Einwanderer macht, eher mikroaggressives Verhalten gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund ausüben.
Schließlich können persönliche Erfahrungen die Einstellungen und Verhaltensweisen eines Individuums gegenüber marginalisierten Gruppen prägen. Negative Erfahrungen mit Individuen aus bestimmten Gruppen können zu Vorurteilen führen, auch wenn diese Erfahrungen die Gruppe nicht repräsentieren.
Insgesamt sind die psychologischen Faktoren, die zu Mikroaggressionen beitragen, komplex und vielfältig. Das Verständnis dieser Faktoren kann Einzelpersonen und Organisationen helfen, Schritte zu unternehmen, um mikroaggressives Verhalten zu reduzieren und integrativere Umgebungen zu schaffen.